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Klassizismus

Klassizismus bezeichnet als kunstgeschichtliche Epoche den Zeitraum etwa zwischen 1770 und 1840. Der Klassizismus löste den Barock bzw. das Rokoko ab. Zum Klassizismus gehören die Stile Louis-seize, Biedermeier und Empire.

Cleopatra 09Die Epoche wurde in der Malerei, Literatur und (teilweise) Musik, außerdem von der Romantik begleitet und in der Architektur vom Historismus abgelöst. Für die Musik der Epoche (bis in die 1820er Jahre) ist etwas abweichend der Begriff Klassik bzw. Wiener Klassik üblich.

Im Verhältnis zum Barock kann der Klassizismus als künstlerisches Gegenprogramm aufgefasst werden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts  gelangte er nach einer ersten Phase der Koexistenz durch die anhaltenden Diskussionen über die ästhetischen Leitbilder des Barock zur  Vorherrschaft. Der Klassizismus in der Architektur basiert auf dem Formenkanon des griechischen Tempelbaus, lehnt sich teilweise aber auch an die italienische Frührenaissance an.

Der Klassizismus hat sich von Europa aus global verbreitet und  wird bis heute in Anlehnung an die klassizistische Epoche als sich  universell einpassende und harmonische klassische Architektursprache  verwendet.

Der Begriff findet auch im Sinn eines künstlerischen Rückgriffs auf antike griechische oder römische Vorbilder seine Verwendung. So trat er bereits seit dem 17. Jahrhundert in den europäischen Künsten in verschiedenen Strömungen,  Themenstellungen und unterschiedlichen regionalen Ausprägungen in Architektur, Malerei und Plastik in Erscheinung (siehe Classicisme).

Cleopatra 01Im romanischen Sprachraum (Französisch, Italienisch, Spanisch,  Portugiesisch...) und im Englischen wird der Klassizismus als  Neoklassizismus bezeichnet, während im deutschsprachigen Raum unter Neoklassizismus eine Strömung des Historismus im frühen 20. Jahrhundert verstanden wird.

Der Begriff ist im europäischen Sprachraum mehrdeutig und bezieht sich meist nicht auf ein und dieselbe Kunstepoche. Seit der Renaissance entstanden klassizistische Unterströmungen, die auch in der Zeit des  Barock immer wirksam waren.

So bezeichnet man beispielsweise die  Baukunst Palladios (1508-1580) und seiner Nachfolger als Klassizismus, sowie eine bestimmte Strömung in der Malerei des 17. Jahrhunderts, die vor allem auf die Antike und Raffael als Ideal zurückgriff, und zu denen als bedeutendste Vertreter Guido Reni, Domenichino, Albani, Claude Lorrain und Nicolas Poussin gehörten. Als Klassizismus benennt man ferner die Kunst Frankreichs und Englands im 17. Jahrhundert.

So wird für die im deutschsprachigen Raum als Klassizismus bezeichnete Epoche in England, Frankreich, Spanien und Italien, aber  auch in Polen, in der Türkei und in Griechenland der Begriff Neo-Klassizismus verwendet, der teilweise auch im Deutschen übernommen wurde.

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